Wie ein unsichtbares Band spannt sich die gemeinsame Geschichte von Celle nach Dänemark und beschreibt eine tiefe royale Verbundenheit. Beide Königshäuser blicken auf eine Vergangenheit zurück, die im 18. Jahrhundert in ganz Europa für Aufsehen sorgte. Das Caroline-Mathilde-Jahr in Celle eröffnet einen besonderen Blick auf die Historie, gewährt tiefe Einblicke in das Leben der damaligen dänischen Königin und ihre Verstrickung in die Struensee-Affäre.
Aufbruch:
Zwischen Beharren und nahender Revolution entfaltete sich das Leben Caroline Mathildes in Widersprüchen. Sei es die Königin, die in Männerhosen ritt und damit das damalige Frauenbild und die Geschlechterrollen auf den Kopf stellte, oder der revolutionäre Struensee, der sich mit sozialen Fragen und Machtverhältnissen auseinandersetzte.
Leidenschaft:
Caroline Mathilde war leidenschaftlich: in der Liebe, in der Mutterrolle, in ihrem Wunsch nach persönlicher Freiheit. Sie begeisterte sich für den Garten und den Aufenthalt in der Natur. Im Französischen Garten in Celle erinnert ein eindrucksvolles Denkmal an sie.
Kultur:
Die kurze Zeit der dänischen Königin hat kulturelle Spuren in Celle hinterlassen: Die Caroline-Mathilde-Räume im Schloss, das für sie hergerichtete Schlosstheater, das Prinzenpalais und ihr Prunksarg in der Fürstengruft der Celler Stadtkirche.
Die Struensee-Affäre und Caroline Mathilde
1751 in England geboren, 1766 in Dänemark geheiratet, 1772 nach Celle verbannt und 1775 in der Residenzstadt gestorben – das Leben der dänischen Königin war kurz. Die Ehe mit Christian VII. verlief anders als geplant, sodass die junge Frau und der Leibarzt ihres Mannes, Johann Friedrich Struensee, sich näherkamen.
Als die Affäre aufflog, musste Caroline Mathilde Dänemark verlassen und ging nach Celle ins Exil. Getrennt von ihren beiden Kindern starb sie im Alter von 23 Jahren. Sie wurde in der Fürstengruft der St. Marienkirche beigesetzt. Ein Denkmal im Französischen Garten erinnert noch heute an diese beeindruckende Persönlichkeit.